Aktionen

Aktion Schutzdeich gegen Wasserprivatisierung

Wasser ist lebensnotwendig und unersetzbar. Es muss allen Menschen ausreichend zur Verfügung stehen und darf nicht zu einer Handelsware werden, deren Bereitstellung von Gewinninteressen abhängig ist. In diesem und im nächsten Jahr stehen zahlreiche Entscheidungen an, die den Zugang zu Wasser als öffentlichem Gut und die Durchsetzung des Menschenrechts auf Wasser gefährden: Im Rahmen des EU-Binnenmarktes, der GATS- Verhandlungen der Welthandels- organisation oder beim 4. Weltwasserforum in Mexiko im März 2006 sollen Regeln für die Liberalisierung und Privatisierung von Wasserver- und Abwasserentsorgung festgelegt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen halten die Privatisierungen beispielsweise in Berlin, in England, Bolivien und den Philippinen die Versprechungen nicht, mit denen sie angepriesen wurden. Verlierer sind die Umwelt und die Verbraucher, besonders die Armen und die Frauen, für die das Wasser oft teurer und der Service schlechter wird. Gewinner sind die großen Wasserkonzerne.

Deshalb starteten wir im Anschluss an unsere Pressekonferenz zum Tag des Wassers und pünktlich zu Beginn der 2. UN-Wasserdekade die Aktion "Schutzdeich gegen die Privatisierungsflut" Sie wird getragen von Umwelt- und Entwicklungsverbänden (Eine genaue Auflistung und Beschreibung aller Aktionspartner gibt´s links unter dem entsprechenden Menüpunkt.), WasserInBürgerhand!, ver.di und Attac; einem breiten Bündnis, dass sich gegen Wasserprivatisierung und -liberalisierung in Deutschland und im Rahmen des EU-Binnenmarktes ausspricht. International setzten sich die Unterstützer für die Armutsorientierung in der Entwicklungspolitik und die Rücknahme der im Rahmen der GATS-Verhandlungen von der EU an 72 Länder gerichteten Forderung nach ungehindertem Zugang zum Wassermarkt ein. Erstunterzeichner der Postkartenaktion sind Uwe Möller, Generalsekretär des Club of Rome, und Gerlinde Schermer vom SPD-Donnerstagskreis in Berlin.

Mit einem aus Postkarten entstehenden Schutzdeich wollen die beteiligten Organisationen – gemeinsam mit Ihnen! – bis zum 4. Weltwasserforum im März 2006 an vielen Stellen ein Zeichen setzen, dass der Widerstand gegen Privatisierung von vielen Menschen getragen wird. Außerdem soll ein Frühwarnsystem aufbaut werden, um gemeinsam dort stark zu sein, wo rasches Handeln und öffentlicher Protest geboten sind.

Die zentralen Forderungen der Aktion Schutzdeich

  1. Wasser in Bürgerhand statt unter Konzernkontrolle - Schutz der Wasserver- und Abwasserentsorgung in Deutschland als Aufgabe der öffentlichen Daseinsfürsorge!
  2. Menschenrecht auf Wasser statt Profitinteressen - Wasser raus aus dem EU-Binnenmarkt und internationalen Handelsverträgen!
  3. Wasser für die Armen statt Entwicklungshilfe für Wasserkonzerne - Konzentration der Entwicklungshilfe auf die Ärmsten, Anwendung der Hälfte der Mittel für angepasste Abwasserentsorgung und Ressourcenschutz!

Die Postkartenaktion und der Deich

Die Aktionsflyer werden von allen teilnehmenden Organisationen in dezentralen Aktionen verteilt und können auch unter der unten stehenden Adresse bestellt werden. Mittels der an den Flyern anhängenden Postkarten wollen wir gemeinsam mit Ihnen einen Schutzdeich gegen die Privatisierungsflut in der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung bauen. Je mehr Karten, desto größer und wirksamer der Deich! Alle eingehenden Karten werden zu einem Schutzdeich zusammengefügt, der dezentral eingesetzt werden soll, um ein starkes Signal gegen Wasserprivatisierung an die verantwortlichen Politiker zu geben, z.B.:
  • bei konkreten Aktionen in Deutschland (etwa bei drohender Privatisierung von Stadtwerken, beim Weltjugendtag, beim Evangelischen Kirchentag)
  • anlässlich von Verhandlungsrunden im Rahmen von Europäischer Union und WTO-GATS, um die Öffnung des Wassersektors für den Wettbewerb zu verhindern
  • und schließlich beim 4. Weltwasserforum im März 2006 in Mexiko
Wer am Schutzdeich mitbauen will, trennt die Karte ab, fügt die eigene Adresse ein, unterschreibt und schickt das neue Deichstück an unsere Aktionsadresse (siehe unten).

Das Frühwarnsystem

Auf der Karte kann die Option angekreuzt werden, unter Angabe der E-Mail-Adresse am Frühwarnsystem teilzunehmen. Damit wird ein E-Mail-Verteiler aufgebaut, der es ermöglicht, schnell auf akute Fälle zu reagieren und gezielt gegen Privatisierungen im Wassersektor zu protestieren; insbesondere durch Protestbrief-Aktionen an die jeweiligen Entscheidungsträger. Es soll gelten Qualität vor Quantität. Die Mitglieder des Frühwarnsystems sollen nicht mit Informationen und typischen Protestaufrufen überschütten werden, sondern es sollen durch Prioritätensetzung und Vernetzung Kräfte gebündelt werden. Weitere Details zum Frühwarnsystem finden Sie hier.

Informationsmaterial und Links

Flyer und Informationsmaterial können außerdem angefordert werden bei:
Bundeskontaktstelle Wasser
c/o Bundesgeschäftsstelle GRÜNE LIGA e.V.
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Telefon: 030/40 39 35 30
Telefax: 030/20 44 468
wasser@grueneliga.de
Weitere Informationen zur Aktion finden Sie unter: www.schutzdeich.de

Trägerorganisationen

Bei der Aktion Schutzdeich kooperiert ein breites Bündnis aus verschiedenen Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, wasserpolitischen Netzwerken und Gewerkschaften: